e5-Zertifizierung: Bludesch hält Wertung gekonnt

21.10.2021

Dornbirn, 21. Oktober 2021. Zehn von landesweit 51 e5-Gemeinden wurden beim diesjährigen e5-Event im Kulturhaus Dornbirn für ihren Einsatz zur Energieautonomie+ von LR Rauch ausgezeichnet. Bludesch hält 3 "e" gekonnt. Und überzeugte unter anderem mit dem Kindercampus, der 2019 fertig gestellt wurde.

Kindercampus als Investition in die Zukunft
Der Bludescher Kindercampus wurde 2019 fertiggestellt. Dabei fanden Umbau und Erweiterung des Gebäudekomplexes unter Berücksichtigung höchster ökologischer und energetischer Kriterien statt - das dafür verwendete Holz stammt aus der Region, teilweise sogar aus dem Gemeindewald. Aufgrund der Erweiterung der PV-Anlage und des Einsatzes einer Grundwasserwärmepumpe stammen nun übrigens 66% des Energieverbrauchs aller Gemeindegebäude aus erneuerbaren Energieträgern. Nun werden um ein Drittel mehr erneuerbare Energieträger eingesetzt.

"In Bludesch möchten wir Zukunft gestalten. Deshalb achten wir darauf, welche Entscheidungen getroffen werden und versuchen das Bestmögliche für unsere Bürger*innen umzusetzen. Mit dem e5-Programm haben wir einen wichtigen Leitfaden der uns auf diesem Weg unterstützt", so Martin Konzet, Bürgermeister der Gemeinde Bludesch.

Schau, schau: Dachbegrünung und PV-Ausbau
Der Grundstein für den PV-Ausbau auf kommunalen Gebäuden wurde in der Energieregion Blumenegg bereits 2012 mit einer PV-Potentialerhebung gelegt. Im Zuge der Umbauarbeiten zum Kindercampus wurde die PV-Anlage auf dem Dach der Volksschule Bludesch mittlerweile zum zweiten Mal auf insgesamt 53 kWp erweitert.

Als Teil der "KLAR (Klimawandelanpassungsregion) im Walgau" setzt die Gemeinde bei ihren kommunalen Gebäuden, so etwa beim Kindercampus und der Wasserspeicheranlage, außerdem auf Dachbegrünung.

Denn: Begrünte Dächer und Fassaden unterstützen bei Starkregenereignissen den Wasserrückhalt vor Ort, bilden wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere und helfen durch die dämmenden Eigenschaften den Energieverbrauch der Gebäude im Sommer wie auch im Winter gering zu halten. Eine geplante Dachbegrünungsverordnung soll zudem dabei behilflich sein, bei größeren Neubauten, Begrünungen als Kriterien mitzudenken.

Auf dem Sprung zum vierten "e"

Durch gute Radwegeinfrastruktur wird das Alltagsradeln in Bludesch gefördert. Ein fertiges Konzept zum Lückenschluss zwischen Bludesch und Gais wartet nur mehr auf die Umsetzung. Eine vorbildliche Umsetzung der Zentrumsentwicklung rund um Gemeindeamt und Feuerwehrhaus unter Berücksichtigung aller e5-relevanten Themen (u.a. Verkehrsberuhigung, Energieeffizienz, Aufenthaltsqualität,..) steht in den nächsten Jahren in der Gemeinde ebenfalls am Plan.

Vielseitige Projekte und ein motiviertes e5-Team, dessen ehemaliger e5-Teamleiter nun Gemeindechef ist - das Thema Klimaschutz wird in der Gemeinde großgeschrieben. Kein Wunder also, dass die e5-Gemeinde Bludesch sich bereits am Sprungbrett zum vierten "e" befindet.

Das e5-Landesprogramm

Seit 1998 gibt es das e5-Landesprogramm in Vorarlberg. Über 500 e5-Teammitglieder in 51 e5-Gemeinden arbeiten kontinuierlich daran, die Ziele der Energieautonomie+ zu erreichen. Dabei stellen sie sich alle vier Jahre einem Audit und einer Kommission, wobei Projekte und Umsetzungen bewertet werden - mit maximal fünf "e".

Die zehn heuer ausgezeichneten Gemeinden haben sich in der letzten Umsetzungsperiode gemeinsam 40 "e" erarbeitet: Hohenems und Höchst halten ihre stabilen 3 "e" ebenso wie Bludesch. Gaschurn-Partenen pendelt sich mit leichten Verlusten bei 3 "e" ein. Ludesch erlangt erneut 4 "e", Nüziders legt zu und schafft erstmal den Sprung von 3 auf 4 "e". Die e5-Pioniergemeinden Wolfurt, Mäder, Langenegg und Zwischenwasser bestätigen stolze 5 "e" - die bestmögliche Wertung.

Infos: www.energieinstitut.at

Factbox: e5-Zertifizierung 2021



Kommission

DI Josef Burtscher, Geschäftsführer Energieinstitut Vorarlberg
Dipl. Natw. (ETH) Niedermair Markus, Amt der Vorarlberger Landesregierung
Bgm. Elmar Rhomberg, Bürgermeister Marktgemeinde Lauterach
Mag. Gregor Thenius, Österreichische Energieagentur
Gabriele Greußing, Klimabündnis Vorarlberg
Mariadonata Bancher Arch. , Agentur für Energie Südtirol - Klimahaus


Auditor

Mag. Günther Sickl, e5-Auditor, Amt der Kärntner Landesregierung

Daten & Fakten zum e5 Programm

  • 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg sind Mitglied des e5-Programmes
  • 86% (mehr als 340.000) der Vorarlberger Bevölkerung leben in e5-Städten und Gemeinden
  • Über 500 e5-Teammitglieder sind im e5-Netzwerk der Gemeinden integriert
  • ca. 500 größere Projekte werden in den e5-Gemeinden jährlich zur Umsetzung der Zielsetzung der Energieautonomie+ initiiert und umgesetzt
  • 153 "e" konnten bisher an die Vorarlberger Gemeinden vergeben werden (2021)
  • Neun e5-Gemeinden sind in der Königsklasse von "5e" (Rang unter den 1.500 europäischen Klimaschutzgemeinden im "European Energy Award"): Wolfurt (13), Mäder (16), Feldkirch (45), Langenegg (57), Hittisau (60), Götzis (95), Dornbirn (100), Großes Walsertal (145), Zwischenwasser (186)



Das Energieinstitut Vorarlberg

bildet, berät und forscht seit 1985 für sinnvollen Energieeinsatz und erneuerbare Energieträger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen sich am Standort Dornbirn in einem breiten Themenspektrum mit Lösungen für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, Profis aus Planung und Handwerk sowie für engagierte Bürgerinnen und Bürger.


Quelle: Energieinstitut Vorarlberg